Gaia-X 4 moveID
Dezentrale digitale Fahrzeugidentitäten in der hochvernetzten Verkehrsumgebung
Datensouveränität und Datenschutz für alle Verkehrsteilnehmer
Das Projekt Gaia-X 4 moveID integriert Mobilitätsdienste durch die Implementierung von Self-Sovereign Identities (SSI) für alle Verkehrsteilnehmer in ein einheitliches digitales Daten- und Dienste-Ökosystem.
Aktuelle Lösungen, die auf zentralen Architekturen und Plattformmodellen beruhen, sind mit Einschränkungen für die Privatsphäre der Nutzer und die Datenhoheit verbunden. Solche zentralen Architekturen erzeugen häufig Lock-in-Effekte und verhindern eine offene und freie Skalierung der darauf basierenden Ökosysteme. Gaia-X 4 moveID hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Einschränkungen durch die Integration neuartiger Konzepte aus dem Bereich der Distributed Ledger Technology (DLT) zu überwinden.
Wir schaffen eine Identitäts- und Transaktionsinfrastruktur, die auf Gaia-X und auf offenen Identitäts-Frameworks basiert, um ein dezentrales Ökosystem für Mobilitätsdienstleistungen mit diskriminierungsfreiem Zugang zu ermöglichen.
Ein dezentrales Ökosystem mit offener Systemarchitektur
Durch die Entwicklung der relevanten technischen und ökonomischen Bausteine ebnet Gaia-X 4 moveID den Weg zu einem dezentralen, nutzerzentrierten Daten-Dienste-Ökosystem für Mobilitätsdienste, das SSI- und DLT-Frameworks sowie Open-Source-Software nutzt. Dieses Ökosystem unterstützt eine breite Palette von Anwendungen, wie z.B. Peer-to-Peer Park- und Ladeinfrastruktur, nahtlose Datenverfügbarkeit für intelligente Mobilitätsdienste und offene Märkte für Anbieter von Daten, KI-Anwendungen und Mobilitätsinfrastrukturdiensten.
Ein zentrales Ergebnis ist die dezentrale und offene Systemarchitektur, die Anbieter und Nutzer digitaler Mobilitätsdienste zusammenbringt und die Datensouveränität und den Schutz des geistigen Eigentums gewährleistet. Diese Systemarchitektur ermöglicht es Mobilitätsteilnehmern und den Fahrzeugen selbst, als selbständige Akteure in einem Mobilitätsdatenraum mit ihren eigenen digitalen Identitäten und zugehörigen Berechtigungsnachweisen den Zugang zu Mobilitätsdienstleistungen selbstbestimmt zu gestalten. Zusätzlich schafft Gaia-X 4 moveID ein Anreizsystem für Infrastrukturanbieter und führt eine ökonomische Bewertung der implementierten Systemarchitektur durch.
Greifbare Vorteile für alle Akteure im Mobilitätssektor
Für Kommunen und Stadtplaner wird ein verbessertes Verkehrsmanagement zur Verringerung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens möglich.
Gleichzeitig unterstützt es die effiziente Zusammenarbeit mit privaten Akteuren innerhalb des Mobilitätssektors.
Die Infrastruktur der Smart-City profitiert von den entwickelten Lösungen, einschließlich der Verwaltung von Zonen, des Zugangs zu Ladestationen, der Kommunikation mit Parkschranken, Ampeln, Werkstätten, Mautstellen und der Verwaltung von Fahrzeugflotten. Die Nutzer der Smart City können sich durch spezielle Software-Agenten vertreten und unterstützen lassen, die ihnen die manuelle Interaktion mit der Infrastruktur erleichtern oder sogar abnehmen.
Für Flottenbetreiber, Fahrzeughersteller und Automobilzulieferer ermöglicht das Projekt Zugang zu Echtzeitdaten zur Optimierung des Betriebs und der Wartung von Fahrzeugen und sogar von Fahrzeugteilen. Es ermöglicht neue Geschäftsmodelle und die Möglichkeit, Mobilitäts- und Fahrzeugdaten einem einheitlichen Markt zur Verfügung zu stellen. Dies birgt großes Potenzial für interne und für externe Daten eines Fahrzeugs. Zu den externen Daten gehören z.B. Bewertungen des Straßenzustands oder der verfügbaren Parkplätze entlang einer Straße. Interne Daten sind für die Zulieferer von Fahrzeugteilen von großer Bedeutung, um ihre Produkte zu verbessern, aber auch um eine vorausschauende Wartung dieser Teile zu ermöglichen.
Die Anbieter von Diensten in diesem Ökosystem profitieren von den Vorteilen, das Onboarding nur einmalig durchzuführen und von der Möglichkeit, ihre Infrastruktur, Daten und Softwaredienste allen relevanten Akteuren innerhalb des Ökosystems anbieten zu können.
Die Verbraucher profitieren von einem verbesserten Schutz der Privatsphäre, mehr Sicherheit und einem verbesserten Zugang zu relevanten Mobilitätsdiensten.
Gaia-X 4 Future Mobility Projektfamilie und Gaia-X Ökosystem
Die Gaia-X 4 moveID Infrastruktur wurde bereits auf der IAA 2023 erfolgreich demonstriert. Weitere Demonstrationen werden aktiv entwickelt und ermöglichen einen nahtlosen Datenaustausch mit anderen Gaia-X-Leuchtturmprojekten, mit Smart-City-Infrastrukturen der Stadt Wolfsburg und der Stadt Hamburg und mit anderen Datenrauminitiativen.
Gaia-X 4 moveID stützt sich auf die Datenraum-Infrastruktur von Gaia-X, leistet aktive Beiträge zum Base-X-Framework und nutzt es, um skalierbare Anwendungen wie die Kombination einzelner Datenprodukte zu umfassenden Datenketten zu ermöglichen.
Durch die Implementierung von Gaia-X-Föderationsdiensten und aufbauend auf den Prinzipien eines Ökosystems mit offener Identität, Datensouveränität, Transparenz und Interoperabilität im Mobilitätsbereich, gewährleistet Gaia-X 4 moveID die nahtlose Integration und Kommunikation innerhalb der übergeordneten Projektfamilie, mit anderen Gaia-X-Leuchtturmprojekten und weiteren europäischen Datenrauminitiativen.
Durch die Verwendung von Core Services für das Identitäts- und Vertrauensmanagement setzt Gaia-X 4 moveID nicht nur die Ziele des Gaia-X Ökosystems um, sondern treibt sie auch aktiv voran. Diese Bestrebungen sind richtungsweisend für zukünftige Mobilitäts- und Smart-City-Initiativen, indem ein globaler, einheitlicher und diskriminierungsfreier Markt für Mobilitätsdienste geschaffen wird.
Folgende Föderationsdienste und Komponenten sind verfügbar und werden von Gaia-X 4 moveID aktiv genutzt und angeboten:
Portal / Market Services
Open Identity Services and Gaia-X Digital Clearing Houses (GXDCH)
Catalogue Services and Gaia-X Federated Catalogue (CES)
Contracting and Payment Services
Data Exchange and Access Control Services
Logging and Auditing Services