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Haltestellenmanagement
Haltestellenmanagement
Use Case Dynamisches Haltestellenmanagement
Die Stadt Hamburg möchte, dass bis 2030 80 % der Menschen in der Stadt zu Fuß gehen, das Fahrrad nutzen oder den öffentlichen Nahverkehr verwenden. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil bei 68 %. Die Mobilität der Zukunft erfordert Lösungen, die den Verkehr effizienter machen, den Service verbessern und datenbasierte Informationen für alle Nutzer zugänglich machen.
Der Use Case Dynamisches Haltestellenmanagement erweitert und skaliert das Angebot an Mobilitätsdiensten durch die koordinierte Mehrfachnutzung bestehender Verkehrsinfrastruktur (z. B. Bushaltestellen) und verbessert Lösungen für die letzte und erste Meile.
Nicht genutzte Haltestellen
Autos dominieren nach wie vor den Verkehr und führen zu Staus und Platzproblemen auf den Straßen. Dies erschwert das Ein- und Aussteigen für den Bedarfsverkehr und die Fahrgäste. Häufig fehlt ein barrierefreier Zugang. Vorübergehend nicht genutzte Haltestellen können als alternative Haltepunkte genutzt werden. Entscheidungsträger bei Städten und Verkehrsunternehmen haben jedoch oft keine Informationen über die Attraktivität ihrer Haltestellen und deren mögliche alternative Nutzung.
Dynamisches Haltestellenmanagement für Drittanbieter
Das Dynamische Haltestellenmanagement erschließt geeignete Haltestellen für Drittanbieter (z.B. Shuttle-Services), um die Auslastung der Verkehrsinfrastruktur zu verbessern, Zwischenstopps zu minimieren, Lücken in der intermodalen Transportkette zu schließen und attraktivere Mobilitätsangebote zu schaffen. Wir nutzen Daten zu Haltestellen, Infrastruktur und dem öffentlichen Nahverkehr in Hamburg, um verschiedene Dienstleistungen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist der Attraktivitätsindex, der Haltestellen identifiziert, die sich besonders gut für Bedarfsverkehre eignen.
Attraktivitätsindex
Der Attraktivitätsindex bewertet Bushaltestellen für die potenzielle Nutzung von Shuttle-Diensten auf der ersten und letzten Meile und stuft sie anhand verschiedener Kriterien ein. Diese Informationen werden über ein interaktives Dashboard präsentiert, damit Mobilitätsakteure einfach Bushaltestellen für einen bedarfsgesteuerten Shuttle-Service finden können. Über eine Webanwendung können die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein Haltestellen vorschlagen, die dann von der Stadt Hamburg genehmigt oder abgelehnt werden. Die ausgewählten Haltestellendaten werden dann von der Materna Data Factory an das Buchungssystem SmaLa von TraffGo Road übertragen. Anschließend stehen über eine App-basierte mobile Buchungsplattform Zeitfenster für Shuttle-Unternehmen zur Verfügung, die auf dem sicheren Gaia-X-Datenraum basieren. Diese Integration vereinfacht die Prozesse, reduziert den bürokratischen Aufwand und stellt die Datenhoheit sicher.
Die Vorteile für die Nutzer des städtischen Verkehrs
Die Stadt unterstützt den öffentlichen Nahverkehr und die Nachhaltigkeit, indem sie intermodale Fahrten fördert. Gleichzeitig erfüllt sie ihre Verpflichtung, städtische Daten nach dem Open-Data-Gesetz öffentlich zugänglich zu machen. Das kann einfach und effizient über einen Gaia-X-Datenraum realisiert werden.
Die Anbieter von Busmobilität profitieren von einem umfangreicheren Shuttlesystem für die erste und letzte Meile. Denn diese Dienste machen ihre eigenen Hauptlinienverkehre (z. B. Busse) attraktiver und Gewinne durch höhere Ticketverkäufe möglich. Zusätzlich können sie ihren eigenen Shuttle-Service anbieten und ausbauen, was zu zusätzlichen Gewinnen über den normalen Fahrkartenverkauf hinaus führt.
Die mit dem Dynamischen Haltestellenmanagement realisierten Maßnahmen führen insgesamt zu einer höheren Kundenzufriedenheit.
Neue Geschäftschancen und mehr Kundenzufriedenheit
Drittanbieter von Mobilitätsdiensten können ihre Dienste dank des Dynamischen Haltestellenmanagements zuverlässiger und sicherer planen. Dadurch wird die Fahrt für den Shuttle-Fahrer und den Fahrgast reibungsloser. Ein besserer Service führt zu mehr gebuchten Fahrten und steigert das Geschäft.
Die Verkehrsplanung verbessert sich durch fundierte Entscheidungen auf der Grundlage aktueller Daten. Leerlaufzeiten und Staus verringern sich durch effizientere Nutzung der Infrastruktur.
Die Kundenzufriedenheit steigt durch eine verbesserte Abdeckung der ersten und letzten Meile.
Umsatzsteigerung durch zusätzliche Dienstleistungen und Angebote sind möglich.
Das Nutzererlebnis verbessert sich, indem Verkehrsangebote an optimalen Standorten gezielt bereitgestellt werden. Die Fahrgäste müssen weniger Zeit auf Anschlüsse warten und erhalten flexiblere Mobilitätsangebote, die insgesamt die Lebensqualität in einer Stadt erhöhen.
Gaia-X 4 Future Mobility Projektfamilie und Gaia-X Ökosystem
Der Use Case Dynamisches Haltestellenmanagement vereint alle wichtigen Vorteile von Gaia-X: Er ermöglicht den vertrauenswürdigen, souveränen Austausch auch sensibler Daten (z.B. GPS-Position aller Verkehrsträger), automatisiert administrative Prozesse (z.B. bei der Anmeldung über die SmaLa-App), ermöglicht Interoperabilität, neue Geschäftsmodelle und erhöht die Verfügbarkeit geeigneter und wertvoller Datenverarbeitungsdienste für KI-Algorithmen.
Base-X ermöglicht es, dass Credential Event Service und Identitätsmanagement den Prozess für Verkehrsbetreiber vereinfachen. Dadurch erhält die Stadt Vertrauen in und Kontrolle über die Infrastruktur, die für die Nutzung durch Dritte offen ist. Der Federated Catalogue ermöglicht Interoperabilität und einfache Skalierbarkeit in weiteren Städten und Gemeinden.
Die folgenden Base-X-Komponenten werden für den Use Case verwendet: Federated Catalogue, Registry, Credential Event Service, Access Control, Marketplace, Identity, Compliance, Governance Framework, Data Usage Policies, Self Description, Service Provider, Service Consumer, Connector, Meta Data.
Der Verbundkatalog ist die wichtigste Kernkomponente, um Datenquellen für bestimmte Zielgebiete zu finden. Es gibt Synergien mit dem ODD-Klassifikator aus dem ROMS-Projekt, da automatisierte/autonome Shuttles in Zukunft die On-Demand-Shuttles ersetzen können. Alle datenbasierten Anwendungsfälle und Entwicklungen aus Base-X haben wegen ihrer Interoperabilität einen Mehrwert.